Lipödem

Ernährung bei Lipödem

Eine große Zahl der Lipödempatientinnen kämpfen mit Übergewicht oder Adipositas. Auch wenn das Lipödem vermutlich genetisch determiniert ist, die Krankheit also grundsätzlich vom Körpergewicht unabhängig auftritt, spielen Lebensstil und Ernährung in Bezug auf die Symptomatik eine Rolle. Der Reduktion von Übergewicht bzw. der Therapie einer bereits bestehenden Adipositas unter Erhaltung oder Erreichung einer gesunden Körperzusammensetzung kommt deshalb eine große Bedeutung im Gesamtkonzept der Lipödemtherapie zu. Insbesondere bei schwerer Adipositas und Adipositas-assoziierten Erkrankungen ist ein Gewichtsmanagement obligatorisch. Die Ernährung ist als ein wichtiger Baustein neben der konservativen und operativen Lipödemtherapie anzusehen. Eine Heilung ausschließlich über die Anpassung der Ernährung ist nicht möglich!

Grundlage einer Gewichtsreduktion sollte dabei immer eine Kombination aus ernährungs-, bewegungs- und ggf. verhaltenstherapeutischen Maßnahmen sein und sowohl die Phase der Gewichtsreduktion als auch die langfristige Stabilisierung umfassen. Durch die Versorgung mit Proteinen soll sichergestellt werden, dass die Gewichtsreduktion nicht auf Kosten der Muskelmasse, sondern der Fettmasse erfolgt. Hierdurch kann eine gesunde Körperzusammensetzung erreicht und erhalten werden. Diese ist charakterisiert durch eine alters- und geschlechtsentsprechende Balance zwischen Fettmasse und Fettfreier Masse (FFM), insbesondere der Körperzellmasse (BCM). Gleichzeitig wird die für das nachhaltige Abnehmen ungünstige Absenkung des Energieverbrauchs bzw. Grundumsatzes verhindert, eine sarkopenische Adipositas erkannt und behandelt. Eine Bioimpedanzanalyse (kurz: BIA-Messung) gibt hierüber genaue Auskunft. (-> siehe mein Angebot zur BIA-Messung)

Mit individuell angepassten Ernährungs- und Trainingsprogrammen können stabile Krankheitsverläufe ohne gravierende Volumen- und Gewichtszunahme erreicht werden (Forner-Cordero et al. 2021). Das Augenmerk soll dabei nicht auf der Erreichung eines idealen Körpergewichts, sondern auf Beschwerdereduktion, körperlichem Wohlbefinden und Fitness liegen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass hohe Insulinspiegel die Lipogenese (=Synthese u. Anreicherung von Triaglyceriden im Fettgewebe) fördern, verstärken das Zurückhalten von Natrium und Wasser und wirken proinflammatorisch (=entzündungsfördernd) (s. Blüher et al. 2005; Feinman et al. 2015; Shoelson et al. 2007). Deshalb ist sowohl zur Reduktion von Übergewicht als auch zur Bekämpfung von inflammatorischen Prozessen eine Ernährung sinnvoll, bei der Blutzucker- und Insulinspitzen vermieden und ausreichende Pausen zwischen den Mahlzeiten eingehalten werden. In zahlreichen Übersichtsarbeiten stellen Forscher mehrere Hypothesen zur Wirkung einer ketogenen Ernährung für das Lipödem auf (Keith et al. 2021). Zu den von ihnen beobachteten Effekten gehören Gewichtsreduktion und Verringerung von Fettgewebe in den lipödemtypischen Bereichen, Schmerzreduktion unabhängig vom Gewichtsverlust und Verbesserung der Lebensqualität und postulieren u. a. eine antiinflammatorische Wirkung. Sie schlussfolgern, dass die ketogene Ernährung als vielversprechende Therapieform beim Lipödem angesehen werden kann.

In der medizinischen Leitlinie zum Lipödem besteht hoher Konsens zu folgenden Zielen:

  • Die Patientinnen sollen darüber aufgeklärt werden, dass bei gleichzeitigem Übergewicht oder Adipositas auch das Beinvolumen durch Gewichtsreduktion mit einer geeigneten Ernährung reduziert werden kann 
  • Ernährung und Gewichtsmanagement sollen dazu beitragen, Mobilität und Funktionalität zu erhalten oder wiederzuerlangen und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Ziele sollen deshalb in Abhängigkeit von der individuellen Situation der Patientinnen zum einen die Erreichung oder Erhaltung einer gesunden Körperzusammensetzung, zum anderen die Reduktion von Schmerzen und Beschwerden sein.
  • Die Therapie von Übergewicht und Adipositas soll in das Gesamtkonzept der Therapie des Lipödems einbezogen werden, da beide zur Progredienz der Extremitätenvolumina und zu Verschlechterung des Krankheitsbilds führen können.

Gerne helfe ich Ihnen bei bestehendem Lipödem bei der Umsetzung der Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion, sowie bei der Aufnahme von sportlichen Aktivitäten. Als Grundlage dient hier immer die Messung der Körperzusammensetzung mittels Bioimpedanzanalyse, kurz BIA-Messung! 

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